Print This Page

Kairos

DattiSports - DattiSports

  THE 

IRON ASS

NON-STOP-LANGSTRECKEN-HAXELN-FÜR-DILETTANTEN

29./30. August 2002

GRAZ - MONACO WITHIN 36 HOURS

 

KAIROS

 

      "Kairos" nannten die (alten) Griechen einen schicksalhaft günstigen Moment, eine Gelegenheit, die man nicht verpassen darf, eine Gunst, die der vom Los Begünstigte siegreich nutzbar zu machen verstehen sollte. Wir hier von DattiSports - diesem Fundus für Dilettantismus - waren dagegen zeit unseres (Vereins-)Wirkens in der tragischen Verlegenheit, uns einen eigenen - bescheideneren - Begriff vom "kairos" zu machen, war es doch weithin anderen nur vergönnt, das zu feiern, was man Sieg und Gelingen nennt. Von den wenigen günstigen Gelegenheiten aber, die das Leben für uns minder Talentierte so sparsam nur bereit hielt, haben wir - immerhin - Notiz genommen und danach getrachtet, sie aufzugreifen und zu großem Erfolg zu formen. Vergebens. Unser unablässiges, niemals jedoch frustriertes Versuchen verdient für sich Respekt und Anerkennung. Uns gibt dies nimmermüde Trachten Sinn und Spannung, Ziel und Ansporn, Daseinsbeweis und Freude.

Am Leichtesten fällt dem Menschen - jedenfalls wenn er (wie wir) eher schlichten Gemüts ist - solch innigliche Daseinserfahrung gemeinhin dort, wo er gefordert ist: im Extremen. In diesem Sinne haben wir uns denn - lange schon - ein Extremum vorgenommen, das uns und unseresgleichen gewiss noch viel Freude bereiten wird. Freude bei der Vorbereitung, Freude am Versuch und möglicher-, nicht aber notwendigerweise auch Freude am Gelingen.

Es handelt sich dabei um eine weitere Edition einer (wenn man so will: erfolgreichen) Reihe von DattiSports, einer Reihe, die gewissermaßen schon auf eine kurze, aber doch nachhaltige Tradion zurückblicken kann: des IRON ASS - Non-stop-Langstrecken-Haxeln für Dilettanten.

Die Herkunft dieses Veranstaltungsvehikels liest sich wie eine psychiatrische Krankengeschichte: 1999 Leoben - Venezia in 15:45 Stunden, 2000 Graz - Firenze in 24-25 Stunden. Kein Zweifel: Hier sind Deviante, wenn nicht gar Irre am Werk! Freilich: Diese Irren fühlen sich - wie das bei Irren eben gar nicht so selten der Fall ist - sichtlich wohl dabei. Wer will es ihnen also verdenken, ist die Angelegenheit doch für die Allgemeinheit gänzlich harmlos, unbeachtlich und unschädlich. 

Im August 2002 soll uns jedenfalls diese abwegige "idee fixe" von Graz nach Monaco führen. Dies in 36 Stunden. Eine Nacht ohne Schlaf kann unseres Erachtens getrost noch als sportliche Herausforderung (und nicht schon nur mehr als neurologische) erachtet werden. Die Sache sollte bei richtiger Präparierung der Teilnehmer demnach nicht ungesünder werden als ein Vollrausch.

In diesem Sinne ergeht die - durchaus ermunternde - Aufforderung an die Adressaten dieser Depesche, ihre allenfalls bestehende Teilnahmelust an diesem sportlich-soziativen "kairos" der besonderen Art anher bekannt zu geben.

Alles Weitere darf späterer Post vorbehalten bleiben. Wer wissen will, wie der Weg im Jahre 2000 uns nach Firenze brachte, der kann - so hoffen wir - einigermaßen Informatives den auf dieser Heimseite konservierten (historischen) Nachrichten aus besagtem Jahr entnehmen.

Bevor Sie nun vorschnell abwinken, eines noch: In bildhaften Darstellungen des Altertums begegnet uns der "kairos" als hastig eilendes Männchen mit langem Haar an Stirn und Schläfe, unbehaart jedoch im Nacken. Kaum besser lässt sich der Begriff, der im Deutschen keine wörtliche Entsprechung hat, versinnbildlichen: Man muss ihn ergreifen, den "kairos", beim Schopfe packen, wenn er kommt und solange er da ist. Jedes Zögern, und sei es noch so kurz, lässt die Gelegenheit indes ungenützt verstreichen. Nicht mehr fassen lässt er sich, der "kairos", ohne Halt bleibt der Griff nach seinem unbehaarten Nacken.

Ergreifen Sie ihn also, den "kairos" des IRON ASS. Zögern Sie nicht! Denn unversehens ist diese - im besten Wortsinne - merkwürdige Gelegenheit in Ihrem sonst vielleicht allzu beschaulichen Leben dahin....

Graz, am 18. Juli 2001

Kurt Dattinger eh.

 

Beitrag nochmals vollständig durchgesehen im Dezember 2007. Lesen Sie das geschichtlich authentische Dokument hier!