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Folge 8 (November 2004): Lebender Beweis

 Kurt Dattingers Apodiktum 

Kommentare zu Zeitläuften abseits von DattiSports


(Folge 8)

Lebender Beweis

 
 
     Nicht reif fühlen wir von DattiSports - dieser infantilen Bubenbande - uns zu Fortzeugung und Elternschaft. Unvorbereitet traf es uns denn auch, als der Jüngste derer, die uns zugesindet, ein gewisser Alexander Szyszkowitz, genannt der Junior, sich auch in diesem Belange überholend hervortat.
 
Dass dieser IRONMAN der ersten Stunde aber auch überall der schnellste sein muss, auf dem Rad, zu Fuß, im Wasser und - tja - offenbar auch im Bett!
 
Ja, ein Schimpanse ward in unsere Mitte geboren, dank den Segnungen der modernen Gynäkologie nicht von kreißender Mutter, sondern durch kaiserlichen Schnitt.
 
Manche mögen wohl ein wenig gezweifelt haben an der Reife des Vaters, Alexens, zu seinem Amt, beschwerlich in aller Hinsicht, sozialer wie wirtschaftlicher. Am Meisten geplagt von solcher Befürchtung war naturgemäß der designierte Vater selbst.
 
Dass der Nikolaus, auf welchen Namen der Sprössling in einer Anwandlung offenbar vorweihnachtlicher Rührseligkeit sogleich benannt, einen so großen Sack habe, weil er nur einmal im Jahr komme, darf als humoristisches Gemeingut, als Witz mit Bart bezeichnet werden.
 
Hier aber fand sich der Onkel Dattinger, der Guteste, der aus Desinteress..äh..Respekt vor den frühmütterlichen Belastungen Soneis, der Wöchnerin, als letzter erst an das Kindbett geeilt war, um den geschuldeten Kotau zu machen, angesichts des gar deutlich ausgebildeten Gemächts des Kinds zu diesem Witz gereizt und hätte, wenn schon den der Mutter nicht, so doch den väterlichen Lacher gewiss auf seiner Seite gehabt.
 
Eines steht freilich auch nach diesem Augenschein fest: Der unverwechselbaren Identität solcher Neugeborener gewahr zu werden, eine ganz individuelle Prägung an ihnen so früh schon auszumachen, mag den jeweiligen Eltern vorbehalten sein oder sonst wem. Der Dattinger jedenfalls, und soll es einer Behinderung der Sinne zuzuschreiben sein, vermag nichts Außerordentliches zu erkennen. Ein Neugeborenes ist doch letztlich wie das andre. Punktum.
 

Beim Anblick des stolzen Vaters aber, sein zartes Wesen aus eigenem Fleisch geboren in den Armen, unverbrüchlich zu seinem Schutze bestimmt, überkam den Dattinger ein Abglanz davon, worum es eigentlich, im Grunde und überhaupt gehe. Und zwar um Living Proof:

"Well now on a summer night in a dusky room
Come a little piece of the Lord's undying light
Crying like he swallowed the fiery moon
In his mother's arms it was all the beauty I could take
Like the missing words to some prayer that I could never make
In a world so hard and dirty so fouled and confused
Searching for a little bit of God's mercy
I found living proof
I put my heart and soul I put 'em high upon a shelf
Right next to the faith the faith that I'd lost in myself
I went down into the desert city
Just tryin' so hard to shed my skin
I crawled deep into some kind of darkness
Lookin' to burn out every trace of who I'd been
You do some sad sad things baby
When it's you you 're tryin' to lose
You do some sad and hurtful things
I've seen living proof
You shot through my anger and rage
To show me my prison was just an open cage
There were no keys no guards
Just one frightened man and some old shadows for bars
Well now all that's sure on the boulevard
Is that life is just a house of cards
As fragile as each and every breath
Of this boy sleepin' in our bed
Tonight let's lie beneath the eaves
Just a close band of happy thieves
And when that train comes we'll get on board
And steal what we can from the treasures of the Lord
It's been a long long drought baby
Tonight the rain's pourin' down on our roof
Looking for a little bit of God's mercy
I found living proof."

Alexander Szyszkowitz, nun bist du also Vater. Und ich zweifel nimmer: Du wirst ein guter sein!
 

 

Graz, am 23. November 2004

Kurt Dattinger eh.

 

 

 

Beitrag nochmals vollständig durchgesehen im Dezember 2007. Lesen Sie das geschichtlich authentische Dokument hier!